Bei technotrans nimmt der Aufschwung langsam Form an

Umsatz im zweiten Quartal steigt erstmals wieder um 2,6% / EBIT-Marge 4,4% / weitere Belebung des Geschäfts im zweiten Halbjahr erwartet


Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2010 wurde erstmals wieder ein höherer Umsatz realisiert als im entsprechenden Vorjahresquartal. Das Geschäftsvolumen erreichte 21,0 Millionen € und lag damit 2,6% über dem zweiten Quartal 2009 (20,5 Millionen €). Nach dem verhaltenen Start in das Geschäftsjahr hat das zweite Quartal damit die Erwartungen an eine moderate Erholung in 2010 bestätigt. Diese erfreuliche Entwicklung ist ausschließlich auf das Segment Technology zurückzuführen, wo sich der Umsatzrückgang von 21,4% im ersten Quartal nun im zweiten Quartal in einen Anstieg von 4,9% wandelte. Dieser Zuwachs spiegelt sowohl die Erholung in einigen Regionen der Welt wieder, wobei sich Asien und Südamerika besonders positiv entwickelten. Außerdem belebt sich auch wie erwartet das Geschäft mit den Druckmaschinenherstellern leicht. Im ersten Halbjahr 2010 wurde damit insgesamt ein Umsatz von 40,8 Millionen € realisiert.

Der Umsatzanstieg von 2,6% im zweiten Quartal hat auch zu einer Verbesserung des Ergebnisses beigetragen. Als Bruttoergebnis wurden 6,9 Millionen € erreicht, das entspricht einem Anstieg von 6,5% gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres (6,5 Millionen €); die Bruttomarge betrug 32,8% (Vorjahr 31,6%). Zum Halbjahr betrug das Bruttoergebnis trotz des niedrigeren Umsatzes 13,3 Millionen € (Vorjahr 12,7 Millionen €, +4,8%).

Nachdem im Vorjahresquartal auf EBIT-Ebene noch ein Verlust von 1,1 Millionen € ausgewiesen wurde, war auch das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2010 wieder profitabel. Das EBIT erreichte 0,9 Millionen € und lag damit auch leicht über dem Ergebnis des ersten Quartals 2010 (0,6 Millionen €); die EBIT-Marge betrug 4,4% nach 3,2% im ersten Quartal 2010. Positiv ausgewirkt hat sich die Entlastung im Bereich der Vertriebs-, Verwaltungs- und Entwicklungsaufwendungen um insgesamt 1,2 Millionen € sowie positive Wechselkurseffekte auf Konzernebene. Belastet wurde das Quartal durch zwei internationale Messen (IPEX, ExpoPrint) sowie die einmaligen Kosten für das neue Finanzierungskonzept, das in diesem Quartal umgesetzt wurde. Nachdem das EBIT im ersten Halbjahr des Vorjahres mit -2,0 Millionen noch negativ war, erreicht es 2010 insgesamt 1,6 Millionen € oder 3,8%. Als Periodenergebnis werden im zweiten Quartal 0,5 Millionen € ausgewiesen, für das erste Halbjahr sind es insgesamt 0,8 Millionen €. Das entspricht einem Ergebnis je im Umlauf befindlicher Aktie von 0,13€ (Vorjahr: -0,41€).

Am Stichtag 30.6.2010 waren im technotrans-Konzern 609 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, das waren 72 oder 14,7 % weniger als zum entsprechenden Vorjahreszeitpunkt.

Die Segmente

Nach vier Quartalen, die rückblickend anscheinend den Boden der Krise bilden, hat sich der Umsatz im Segment Technology im zweiten Quartal 2010 leicht belebt. Ursächlich hierfür war die erfreuliche Dynamik in einigen Schwellenländern; auch die Nachfrage der Druckmaschinenhersteller hat sich erwartungsgemäß belebt. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal (12,0 Millionen €) stieg der Umsatz daher um 4,9% auf 12,5 Millionen € und stützt die Planungen, bei denen von einer sukzessiven Erholung im Verlauf des aktuellen Geschäftjahres ausgegangen worden war. Im ersten Quartal hatte der Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr immerhin noch 21,4% betragen. Nach sechs Monaten wurde damit insgesamt ein Umsatz von 23,7 Millionen € erwirtschaftet, das liegt 9,4% unter dem noch relativ starken Vorjahresniveau.

Nachdem Restrukturierungsaufwendungen das Segmentergebnis in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres stark belastet haben, verringerte sich der Verlust im zweiten Quartal 2010 auf -0,5 Millionen €, so dass für das erste Halbjahr 2010 insgesamt ein Verlust von 1,1 Millionen € zu verzeichnen war. Mit einem weiter anziehenden Geschäftsvolumen sollte sich die Ergebnissituation in den kommenden Quartalen verbessern.

Das Segment Services konnte im zweiten Quartal 2010 Umsätze von 8,5 Millionen € verbuchen, ein Rückgang um 0,5% gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Stabilisierung im Geschäftsverlauf deutet auch hier darauf hin, dass die Auswirkungen der Krise nachlassen. Nach wie vor leidet der Umsatz aber unter fehlendem Installationsgeschäft, da die Zahl der größeren Projekte unverändert gering ist. Positiv hingegen entwickelt sich die gds AG mit ihrer neuen Tochtergesellschaft in der Schweiz, die in den jüngsten Wochen neue Kunden gewinnen konnte.

Auch ergebnisseitig hat das Segment Services wieder zur Stabilität des Geschäfts beigetragen. Im zweiten Quartal wurde ein Segmentergebnis von 1,4 Millionen € erwirtschaftet, im ersten Halbjahr 2010 ergeben sich damit 2,7 Millionen € (Vorjahr 2,2 Millionen €). Die Marge betrug nach sechs Monaten befriedigende 15,6%.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme ist seit Jahresbeginn um 4,1% von 69,2 auf 72,1 Millionen € gestiegen. Wesentliche Veränderungen auf der Aktivseite betrafen die Sachanlagen und die immateriellen Vermögenswerte, die sich aufgrund planmäßiger Abschreibungen weiter reduzierten. Im Zuge des leicht anziehenden Seriengeschäftes erhöhten sich die Vorräte um rund 1,6 Millionen € auf 17,6 Millionen €, während gleichzeitig die liquiden Mittel um rund 2,6 auf 12,9 Millionen € stiegen.

Veränderungen auf der Passivseite betrafen maßgeblich die Finanzverbindlichkeiten, deren Fristigkeiten sich im Zuge des neuen Finanzierungskonzeptes zum mittel- und langfristigen Bereich verschoben haben. So reduzierten sich die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um rund 6,3 Millionen €, während die langfristigen Finanzverbindlichkeiten gleichzeitig um 5,9 Millionen € stiegen. In erster Linie infolge dieser Veränderung stieg das Working Capital (kurzfristige Vermögenswerte - kurzfristige Schulden) von 9,0 Millionen € im ersten Quartal auf 17,0 Millionen am Ende des zweiten Quartals.

Ausgehend von einem Periodenüberschuss der ersten sechs Monate 2010 von 824 T€ erreichte der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Änderung des Nettoumlaufvermögens 2,9 Millionen € (Vorjahr -387 T€). im ersten Halbjahr des neuen Geschäftsjahres ergab sich insgesamt nur ein moderater Finanzmittelbedarf für das Working Capital, daher erreichten die Zahlungsmittel aus betrieblicher Tätigkeit 2,8 Millionen € (Vorjahr 7,9 Millionen €). Die Nettozahlungsmittel aus betrieblicher Tätigkeit betrugen nach sechs Monaten schließlich 3,6 Millionen € (Vorjahr 6,5 Millionen €). In Relation zum Umsatz errechnet sich daraus eine Cashflow Quote von 8,9%. Der Free Cashflow ist mit knapp 3,2 Millionen € auch nach sechs Monaten positiv.

Die Nettoverschuldung verringerte sich weiter auf 9,5 Millionen € (Ende 2009: 12,4 Millionen €). Das Gearing beträgt zum Stichtag 28,7%.

Ausblick

Seit einigen Wochen mehren sich die Anzeichen, dass die Druckindustrie die schlimmsten Auswirkungen der Krise überwunden hat. Die jüngsten Veröffentlichungen der Druckmaschinenhersteller weisen auf eine Belebung der Auftragslage hin, aber die Umsatzerholung erfolgte bisher noch in kleinen Schritten. „Das stützt unsere Erwartungen für einen etwas dynamischeren Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr, den wir nach dem schwachen Start in das Jahr auch brauchen, um unsere Umsatz- und Ergebnisziele für das Geschäftsjahr 2010 zu erreichen,“ sagt Henry Brickenkamp, Sprecher des Vorstandes der technotrans AG.

Mit den Aktivitäten rund um Anwendungsbereiche außerhalb der Druckindustrie erarbeitet sich technotrans zusätzliche Potenziale für die Zukunft, um das Wachstum des Unternehmens langfristig abzusichern. Ein erster, sichtbarer Schritt wurde mit der Kooperation mit der Termotek AG getan. Termotek entwickelt und produziert Lasertemperiergeräte, die technologisch dicht an der Kernkompetenz von technotrans angesiedelt sind. Der Markt für Laseranwendungen wächst stark und durch den internationalen Setup von technotrans können zusätzlich internationale Märkte leichter erschlossen werden. „Sollten sich die gemeinsamen Erwartungen an die Kooperation erfüllen, werden wir die Verbindung mit Termotek noch weiter intensivieren,“ stellt Brickenkamp in Aussicht und betont, dass es daneben noch eine Reihe von weiteren Optionen gibt, denen man sich in erster Linie mit selbst entwickelten Produkten nähern wolle. „Der Grad der Konkretisierung der Projekte ist sehr unterschiedlich, aber in dem einen oder anderen Falle befinden wir uns bereits in der Phase, wo Prototypen gebaut wurden und nun im Einsatz getestet werden,“ sagt Brickenkamp. „Sollten diese Versuche erfolgreich verlaufen, werden wir den Eintritt in diese Anwendungsbereiche auch publizieren.“

Dirk Engel, Finanzvorstand, sagt mit Blick auf die Zahlen des ersten Halbjahres: „Angesichts der Erwartungen, dass sich das Geschäft im zweiten Halbjahr weiter beleben sollte, sehen wir hier für das Gesamtjahr noch Verbesserungspotenzial. Insgesamt gehen wir für das aktuelle Geschäftsjahr davon aus, dass wir unser Umsatzziel (85 bis 90 Millionen €) erreichen können, wobei die Dynamik der Entwicklung im zweiten Halbjahr maßgeblichen Einfluss darauf haben wird, ob wir uns eher am unteren Rand der Spanne bewegen werden. Gegenwärtig ist die Visibilität noch zu gering, um hier eine zuverlässige Einschätzung abzugeben. Mit der Performance des ersten Halbjahres haben wir dargestellt, dass es technotrans gelungen ist, auch auf dem noch niedrigen Umsatzniveau in die nachhaltige Profitabilität zurückzukehren. Für das zweite Halbjahr erwarten wir weiterhin eine Marge zwischen 3 und 5%. Auch hier würde also eine Umsatzbelebung deutlich positive Effekte haben und EBIT-Margen auch jenseits der 5% ermöglichen.“