Im Reisner-Kältecontainer für AZ sind alle Komponenten leicht zugänglich und wartungsfreundlich angeordnet – der Tank ist eine Maßanfertigung.

Mit Reisner-Kältetechnik in die Zukunft: Vollmann Group erweitert Produktion in Hattingen

Starkes Wachstum braucht die passende Basis. Für ihre aktuelle Produktionserweiterung setzt die AZ Ausrüstung und Zubehör GmbH & Co. KG aus Hattingen, ein Unternehmen der Vollmann-Gruppe, deshalb auf Reisner-Kältetechnik. Ein neues, voll ausgestattetes System mit zukunftsweisender Energiespartechnik bringt ab sofort die zusätzlich nötige Kälteleistung: sicher, effizient und schon heute bereit für die weitere Expansion des Automotive-Zulieferers.


Seit 2017 befindet sich die AZ Ausrüstung und Zubehör GmbH & Co. KG auf Wachstumskurs. Das Unternehmen produziert, überwiegend im Spritzgussverfahren, hochwertige Befestigungs- und Zubehörteile für Kraftfahrzeuge. Jetzt hat es der guten Auftragslage mit einem großen Umbauprojekt Rechnung getragen. Thomas Ostkamp, Werksleiter beim Automotive-Zulieferer, gab den Startschuss im Dezember 2017. „Zunächst mussten wir eine tragfähige Grundlage für unsere Erweiterung schaffen“, erinnert er sich. Wir brauchten mehrere neue Spritzgießmaschinen und infolge dessen deutlich mehr Kälteleistung. Seit vielen Jahren arbeiten wir überaus zufrieden mit einem Reisner-Kältesystem, sodass wir auch die Neuanlage wieder bei der Reisner Cooling Solutions GmbH angefragt haben. Unsere Prioritäten lagen bei sicherer Verfügbarkeit, hoher Energieeffizienz und größtmöglicher Flexibilität. Das Reisner-Konzept hat uns in allen Punkten überzeugt."

Vollausstattung, mobil und flexibel
Um den neu ermittelten Bedarf von 160 kW Werkzeugkühlung und 200 kW Hydraulikkühlung zu decken, kombinierte die Reisner Cooling Solutions GmbH eine Schraubenverdichter-Kältemaschine der neuesten Generation mit zwei Trockenkühlern. Angeschlossen ist ein maßgefertigter Tank inklusive Pumpen und Wasseraufbereitung. Während die alte Kälteanlage in der Halle untergebracht war, musste jetzt umbauter Raum für die Produktion frei werden. Die Reisner-Lösung: Das komplette System wurde mitsamt Plattenwärmetauschern und Schaltschrank in einen 12 Meter langen und 2,45 Meter breiten Container integriert, der neben dem Gebäude aufgestellt werden konnte. Der Kondensator der Kältemaschine und die beiden Trockenkühler fanden Platz auf dem Dach des Containers. Steigen die Außentemperaturen im Sommer extrem an, kann der Freikühler mit Wasser besprüht werden. Diese so genannte adiabatische Kühlung hilft, Spitzenlasten sicher abzufangen.

In der Halle installierte die Reisner GmbH eine hochwertige Kaltwasser-Ringleitung aus korrosionsfreien Materialien. Sie führt durch den gesamten Produktionsbereich, sodass die Spritzgießmaschinen überall zuverlässig versorgt werden. Für reibungslose Abläufe sorgt die individuell programmierte speicherprogrammierbare Steuerung (SPS), die nicht nur die neuen Systembestandteile steuert. Auch die alte Reisner-Anlage wurde integriert und untermauert nun als Teilredundanz die Betriebssicherheit. Über das Touchpanel am Schaltschrank im Container sowie ein zweites Panel in der Halle können die AZ-Techniker alle Betriebszustände intuitiv ablesen und das System unkompliziert bedienen.

Leistung rauf, Verbrauch runter
Die ausgereifte Steuerung trägt entscheidend dazu bei, dass mehr Leistung nicht durch mehr Energieverbrauch erkauft werden muss. Ganz im Gegenteil: „Unser Energiemanagement ist gemäß DIN EN ISO 50001 zertifiziert“, sagt Michael Lohmann, Leiter Projektmanagement und Produktionstechnik am Standort Hattingen. „In unserer energieintensiven Produktion ist das ein zentraler Faktor zur Betriebskostensenkung. Unser Ziel war, den Output deutlich zu steigern – ohne, dass der Energieverbrauch proportional mitwächst. Deshalb haben wir hohe Anforderungen an die Effizienz der neuen Kältetechnik gestellt. Die intelligente Reisner-Kühlung kombiniert drei wirkungsvolle Technologien zur Energieeinsparung, die uns helfen werden, die Betriebskosten auf einem sinnvollen Niveau zu halten.“

Neben der Kältemittel-Vorkühlung "ECO" ist es vor allem die variable Kondensation, mit der das System den Verbrauch drosselt. Dazu Thomas Imenkämper, Geschäftsführer und Vertriebsleiter der Reisner Cooling Solutions GmbH: „Die Reisner-Vario-Technologie passt die Kondensationstemperatur der Kälteanlage den aktuellen Umgebungstemperaturen an. Je niedriger die Außentemperatur, desto weniger muss der Verdichter leisten, und desto geringer fallen Stromverbrauch und Betriebskosten aus.“ Auch die Trockenkühler sparen bei kühlerer Witterung Energie ein. Eins der Geräte lässt sich zur Winterentlastung nutzen: Fällt die Temperatur unter einen systemabhängig vorgegebenen Grenzwert, schaltet die Kältemaschine ab, und der Trockenkühler übernimmt komplett. In dieser auch als "freie Kühlung" bekannten Betriebsweise verbraucht der Kältemaschinenverdichter überhaupt keine Energie mehr.

Die Verbrauchswerte des neuen Systems bilden den Reisner-Effekt eindrucksvoll ab. Während die bei AZ installierte 160-kW-Kälteanlage ohne Reisner-Vario und ohne Winterentlastung pro Jahr 258.760 kWh verbrauchen würde, reduziert schon der Vario-Einsatz den Stromverbrauch auf 160.850 kWh. Weil auch eine Winterentlastung integriert wurde, sinkt der Energieeinsatz noch einmal deutlich. Pro Jahr verbraucht die Kältetechnik nur noch 66.183 kWh – die Energiespartechnologien reduzieren den nötigen Stromeinsatz also um satte 75 Prozent.

Sauber und sicher – auf Dauer
Dass sich auch die Kühlwasserqualität stark auf den Energieverbrauch auswirkt, wird häufig unterschätzt. Nicht nur deshalb kommt im AZ-Container ein umfassendes Wasserpflegeprogramm zum Einsatz. Zunächst befreit ein Vollstrom-Rücklauffiltersystem mit Edelstahl-Filterkörben das Kühlwasser von Feststoffen. Lohmann sieht diese Filtration als großen Vorteil des Konzepts: „Der Filter funktioniert drucklos und rückstausicher. Sind die Filtereinsätze verstopft, gelangt das Wasser trotzdem in den Tank. Die Produktion läuft weiter und wir müssen sie auch zum Filterwechsel nicht unterbrechen.“ Eine perfekt abgestimmte Dosierung von Korrosionsinhibitor und Bioziden beugt Rost und Algenbefall vor. Das schützt nicht nur die Wärmetauscher, sondern auch die hochpreisigen Werkzeuge, mit denen AZ fertigt.

Ein weiteres Plus für die Betriebssicherheit: Das Reisner-Team betreut die Kältetechnik auch nach der Inbetriebnahme mit regelmäßiger vorbeugender Instandhaltung und ist im Fall der Fälle sofort zur Stelle. „Damit wir auch selbst zum Werterhalt unserer Anlage beitragen können, haben die Reisner-Techniker unser Personal gut geschult. Jetzt sind wir sicher in der Bedienung und Pflege des Systems“, berichtet Lohmann. Über ein spezielles Signalsystem und ein zweites Bedienpanel in der Halle können seine Mitarbeiter jederzeit den Anlagenstatus im Blick behalten, ohne das Gebäude verlassen zu müssen.

Bereit für die Zukunft
In enger Zusammenarbeit mit AZ haben Reisner-Geschäftsführer Thomas Imenkämper und sein Team all diese Details berücksichtigt und die Kältetechnik an den aktuellen und künftigen Bedarf des Betreibers angepasst. Auf diese Phase blickt Lohmann zufrieden zurück: „Mithilfe von übersichtlichen 3D-Visualisierungen konnten wir uns regelmäßig davon überzeugen, dass unsere Anlage ganz nach unseren Vorstellungen aufgebaut wird. Im Container sind beispielsweise alle Komponenten optisch ansprechend und perfekt zugänglich angeordnet. Die Verrohrung ist vorausschauend geplant, sauber verlegt und hält uns für die Zukunft sämtliche Optionen offen.“ Mit R513a kommt ein Kältemittel zum Einsatz, das dank seines niedrigen GWP-Werts (Global Warming Potential) auch langfristig sicher und preisgünstig verfügbar sein wird. „Das System läuft, künftiger Mehrbedarf ist bei der Leistung berücksichtigt, und wenn wir die Produktion erneut umstrukturieren wollen, können wir den Container blitzschnell umsetzen“, resümiert Thomas Ostkamp, der Werksleiter aus Hattingen, zufrieden – „Mit der Reisner-Technik sind wir startklar, um weiter zu wachsen.“