technotrans mit Dividende für 2012 weiter auf Wachstumskurs

Geschäftsjahr 2012 im Rahmen der Erwartungen abgeschlossen / Umsatz sinkt um 6,8 Prozent / EBIT steigt um 11,9 Prozent / Dividende 12 Cent je Aktie / 2013 steigt der Umsatz über die 100-Millionen-€ Marke / Anteil außerhalb der Druckindustrie mehr als 30 Prozent


Der Gesamtumsatz in der technotrans-Unternehmensgruppe erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr 90,7 Millionen €, das entspricht einem Rückgang um -6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (97,3 Millionen €), und liegt damit nur am unteren Rand der Planungen (90 bis 95 Millionen €). Wie beabsichtigt verbesserte sich mit dem höheren Geschäftsvolumen im zweiten Halbjahr auch die Profitabilität. Insgesamt wurde im Geschäftsjahr 2012 ein EBIT von 5,4 Millionen € erwirtschaftet nach 4,8 Millionen € im Vorjahr (+11,9 Prozent). Die EBIT-Marge betrug damit 5,9 Prozent und lag trotz des geringeren Geschäftsvolumens am oberen Ende des Zielkorridors von 5 bis 6 Prozent.

Der negative Einfluss durch die allgemeine Investitionszurückhaltung vor der drupa 2012 wurde noch verstärkt durch die Tatsache, dass zwei größere Kunden Insolvenz angemeldet hatten. „Die Normalisierung in der Druckindustrie in der zweiten Jahreshälfte blieb zwar etwas hinter dem zurück, was man als Effekt in einem drupa-Jahr hätte erwarten können, und zusätzlich wirkten sich hier die schwachen konjunkturellen Rahmendaten des letzten Quartals aus“, erläutert Henry Brickenkamp, Sprecher des Vorstandes der technotrans AG. „Insgesamt verlief das zweite Halbjahr für technotrans trotzdem deutlich besser, so dass ein Teil des Rückgangs aus dem ersten Halbjahr kompensiert werden konnte.“

Der Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2012 beläuft sich auf 3,1 Millionen €, das entspricht einer Umsatzrendite von 3,4 Prozent (Vorjahr 3,1 Prozent). Das Ergebnis je im Umlauf befindliche Aktie beläuft sich somit auf 0,48 €. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung im Mai 2013 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,12 € pro ausstehender Aktie vorschlagen. Damit kehrt technotrans nach vier Jahren wieder zu der üblichen Praxis zurück, die Aktionäre an dem Erfolg des Unternehmens zu beteiligen. „Unser Ziel ist es, zukünftig wieder 50 Prozent des Konzernjahresüberschusses auszuschütten, sofern keine aktuellen Investitionsbedürfnisse oder keine größeren Akquisitionen dieser Mittelverwendung entgegenstehen“, sagt Dirk Engel, Finanzvorstand der technotrans AG.

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im technotrans-Konzern stieg im Jahresverlauf 2012 von 637 auf 662.

Die Segmente

Der Umsatzrückgang im Geschäftsjahr 2012 betraf ausschließlich das Segment Technology. Insgesamt erreichte der Segmentumsatz 53,7 Millionen € (Vorjahr 61,7 Millionen €), ein Rückgang um -12,9 Prozent. Die Auftragseingänge der drupa seitens der Druckmaschinenhersteller reichten aus, um auch bei technotrans das Geschäftsvolumen im zweiten Halbjahr wieder annähernd zu normalisieren.

Natürlich hatte der Umsatzrückgang entsprechenden Einfluss auf die Profitabilität des Segments. Trotz entsprechender Maßnahmen wie der Kurzarbeit war das Ergebnis zur Jahresmitte mit rund 1,1 Millionen € negativ. Das etwas höhere Geschäftsvolumen im weiteren Jahresverlauf reichte nicht aus, um dieses Defizit auszugleichen, aber das Segmentergebnis war im zweiten Halbjahr erstmals seit der Krise 2008 wieder positiv. Insgesamt verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Segment Technology gegenüber dem Vorjahr dennoch leicht auf -0,8 Millionen € (Vorjahr -0,9 Millionen €).

Das Segment Services entwickelte sich auch im Geschäftsjahr 2012 erfreulich. Der Umsatz stieg erneut um 3,8 Prozent auf 36,9 Millionen € (Vorjahr 35,6 Millionen €). Wesentlichen Anteil an dieser positiven Entwicklung hatte auch die Tochtergesellschaft gds AG, die Dienstleistungen und Software rund um die Technische Dokumentation bietet. Hier gelang es nicht nur, das geplante organische Wachstum zu realisieren, sondern durch die Übernahme der Mehrheitsanteile an der Sprachenwelt GmbH ab dem 1. September 2012 wurde das Dienstleistungsspektrum zusätzlich um Übersetzungen erweitert.

Das Ergebnis im Segment Services konnte sich gegenüber dem bereits sehr guten Vorjahreswert erneut steigern, und zwar überproportional um 7,7 Prozent auf 6,1 Millionen € (Vorjahr 5,7 Millionen €). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 16,6 Prozent, im Vorjahr hatte sie 16,0 Prozent betragen.

Finanzlage

Das positive Ergebnis und die erfreuliche Entwicklung des Cashflows haben dazu beigetragen, dass technotrans sich zum Stichtag mit einer starken Bilanz präsentieren kann: Die Eigenkapitalquote stieg auf 63,2 Prozent, die liquiden Mittel betrugen 18,7 Millionen € und die Nettoverschuldung wurde in eine Nettoliquidität in Höhe von 8,5 Millionen € umgewandelt. Hierzu beigetragen hat nicht nur das positive Ergebnis des Geschäftsjahres, sondern letztlich auch der Verkauf der Immobilie in Gersthofen.

Ausgehend von einem Jahresüberschuss von 3,1 Millionen € (Vorjahr 3,0 Millionen €) erreichte der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Änderung des Nettoumlaufvermögens 8,8 Millionen € (Vorjahr 8,1 Millionen €). Die Nettozahlungsmittel aus betrieblicher Tätigkeit stiegen auf 11,0 Millionen € (Vorjahr 5,9 Millionen €). Dieser positive operative Cashflow reichte aus, um die Investitionen (1,4 Millionen €) als auch den Beteiligungserwerb finanziell zu decken. Der Free Cashflow erreichte 13,2 Millionen € (Vorjahr 3,6 Millionen €). Die liquiden Mittel stiegen zum Jahresende um 46,2 Prozent auf 18,7 Millionen € (Vorjahr 12,8 Millionen €).

Neue Märkte

Substanzielles Wachstum – sowohl organisch als auch als Resultat von Akquisitionen – werden auch im Geschäftsjahr 2013 die Aktivitäten jenseits der Druckindustrie beitragen. Größten Anteil daran wird die KLH Kältetechnik haben. KLH hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von gut 15 Millionen € erwirtschaftet. Der Vorstand geht davon aus, dass dieses Niveau auch 2013 mindestens gehalten werden kann, trotz der unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. KLH ist ein Anbieter von industriellen Kühlungen, die hauptsächlich in der Laserindustrie, aber auch im Werkzeugmaschinenbau oder in der Medizintechnik zum Einsatz kommen. Durch die Kombination der verschiedenen Leistungsklassen (geringe Kälteleistung von Termotek, mittlere Kälteleistung von technotrans, hohe Kälteleistung von KLH) kann die technotrans-Unternehmensgruppe als „full liner“ ihren Kunden nun für jede Aufgabenstellung ein Angebot machen.

Auch die eigenen Aktivitäten von technotrans im Non-Print-Bereich tragen zunehmend Früchte. Nachdem das Unternehmen bereits zu Beginn des letzten Jahres Serienlieferant für die Kühlschmiermittelaufbereitung durch das toolsmart bei der Sauer GmbH, einem Unternehmen des Gildemeister-Konzerns wurde, konnte ein führender Anbieter von Maschinen und Systemen zur Herstellung und Verarbeitung flexibler Verpackungen als Entwicklungspartner gewonnen werden. Auf der EuroBLECH präsentierte technotrans erstmals die selbst entwickelte Sprühbeölung für Anwendungen in der Umformtechnik. Einige Installationen bei metallverarbeitenden Betrieben haben die Vorteile des Systems im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Und nicht zuletzt hat technotrans sich mit dem Entwicklungsauftrag von Siemens für ein Kühlsystem neuartiger Straßenbahnen den Bereich E-Mobility erschlossen. Alle diese Projekte geben begründeten Anlass zu der Annahme, dass sie in den nächsten Jahren zum Wachstum des Unternehmens beitragen und technotrans dadurch unabhängiger werden wird, sowohl von der Zyklik als auch von den strukturell bedingten Schwierigkeiten der Druckindustrie.

Ausblick

Zum Jahresbeginn 2013 deuten die Prognosen auf eine verhaltene konjunkturelle Entwicklung in der ersten Jahreshälfte. Die Erwartungen richten sich auf eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte. Dennoch geht die technotrans-Unternehmensgruppe mit guten Perspektiven in das neue Geschäftsjahr. „Mit der Übernahme der KLH Kältetechnik GmbH haben wir unsere Ausgangsbasis in der Kühlung von Laseranwendungen deutlich ausgebaut und wollen uns hier weitere Potenziale erschließen, beispielsweise im Markt der Werkzeugmaschinenindustrie und in der Medizintechnik“, sagt Henry Brickenkamp. „Wir rechnen deshalb für 2013 mit einem Umsatzwachstum von rund 25 Prozent auf 110 Millionen € – plus/minus 5 Prozent.“

Abgerundet wird das akquisitionsbedingte Wachstum durch zahlreiche interne Projekte, die 2013 dazu beitragen werden, dass die organische Entwicklung einen möglichen weiteren leichten Rückgang in der Druckindustrie ausgleichen kann.

„Wir erwarten, auf dem geplanten Umsatzniveau eine EBIT-Marge zwischen 6 und 7 Prozent zu erwirtschaften. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2012 wäre dies erneut ein deutlicher Anstieg des operativen Ergebnisses“, sagt Dirk Engel. „Wesentlichen Einfluss auf die Ergebnissituation wird letztendlich das Umsatzvolumen haben, aber auch die Zeitspanne, die wir benötigen, um bei KLH alle Maßnahmen umzusetzen, die die Profitabilität des Unternehmens optimieren.“ Unverändert wird die Marge außerdem durch die erheblichen Ressourcen belastet, die das Unternehmen in die Produktpipeline der Zukunft investieren. „Wir sind jedoch davon überzeugt, dass diese Investition in das zukünftige Wachstum des Unternehmens schon bald vermehrt Früchte tragen wird, und nehmen die Belastungen daher gezielt in Kauf“, betont Brickenkamp.