Der Name Miele steht für Qualität. Der Slogan des Konzerns lautet entsprechend: Immer Besser. Diesen Ruf hat sich das Unternehmen über Jahrzehnte erarbeitet. Der Endkunde erlebt dieses Versprechen anhand langlebiger Produkte. Um den eigenen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden, setzt das Unternehmen auch in den Fertigungsbereichen auf innovative Technologien. Zur Kühlung der Hydraulik am Standort Warendorf nimmt Miele beispielsweise eine ganz besondere Trockenkühlung der technotrans-Tochter Reisner Cooling Solutions in Anspruch.
In dem bis dahin genutzten System bei Miele kam das Wasser in direkten Kontakt mit der Umgebungsluft und führte zu einem starken Schmutzeintrag in das aufbereitete Zusatzwasser. Denn das Kühlprinzip beruht auf dem Verdunstungseffekt. Dabei geht kontinuierlich Wasser verloren. Zudem muss das Umlaufwasser aufwändig gefiltert und mit Wasserzusätzen geimpft werden. Eine umfangreiche Überwachung aufgrund einer erhöhten Gefahr von Verunreinigung, zum Beispiel mit Legionellen und anderen Bakterien, sorgt hier für einen immer höheren Stellenwert und Wartungsaufwand.
Die Alternative zu offenen Kühlsystemen sind geschlossene Freikühler, die Wärme über eine Luft-Wasser-Wärmetauscher an die Umgebung abgeben. Sie kommen rund 5 Kelvin an die Außentemperatur heran. Wenn also eine Wasservorlauftemperatur von 30 °C erforderlich ist, funktioniert diese herkömmliche Technik somit bis zu einer Außentemperatur von 25 °C problemlos. Ist es draußen wärmer, muss eine Zusatzkühlung über Besprühung, Stadtwasserzugabe oder eine zusätzliche Kältemaschine hinzugeschaltet werden, um die 30 °C Wasservorlauf zu halten.
GESCHÄFTSFELD MIELE WARENDORF
Aus Warendorf beliefert das Unternehmen sämtliche Gerätewerke der Miele-Gruppe. Zum Programm zählen komplexe Baugruppen wie Waschmaschinentüren oder Trocknersiebe, Mehrkomponententeile und Teile mit Hochglanzoberflächen wie beispielsweise Staubsaugergehäuse.
60 Prozent der in deutschen Miele-Gerätewerken verbauten Kunststoffteile kommen laut eigener Aussage aus Warendorf. Darüber hinaus betreut das 1975 gegründete Werk mit seinen rund 300 Beschäftigten die Kunststoffproduktion der Miele-Standorte in Uničov (Tschechien), Dongguan (China) und Ksawerów (Polen).
Diesen umschreibt Alexander Wibe, Leiter Betriebstechnik, folgendermaßen: „Wir haben uns nach einer energiesparenden Lösung umgesehen, die auch technisch keine Wünsche offen lässt. Die Kühlung sollte qualitativ hochwertig sein und auf namhafte Komponenten setzen. Wartungsarm, zuverlässig und effizient gepaart mit einem 24h-Service im Havariefall – das war das geforderte Gesamtpaket.“
DAS ERFOLGSREZEPT
Die Entscheidung zugunsten von technotrans fiel letztlich leicht: „Von den Kosten über die Technik bis zum umfassenden Service bot technotrans das beste Paket“, sagt Wibe.
In der unkomplizierten und kundenorientierten Planungsphase erläuterte das technotrans Projektteam, welche individuelle Lösung es einsetzen möchte.
Das Besondere daran ist das geschlossene System, bei dem ein V-förmiger, selbstentleerender Freikühler verbaut ist. Die Wabenstruktur des Pad-Systems wird erst dann mit Stadtwasser befeuchtet, wenn hohe Außentemperaturen ab etwa 25 Grad Celsius dies erfordern. Durchströmt die Luft diese Struktur, kühlt sie ab – wie bei einer adiabaten Kühlung üblich. Dann wird die Prozesswärme mittels eines CU/Al Wärmeübertragers (nicht durch Verdunstung) an die abgekühlte Luft abgeführt.
„Entscheidend ist dabei, dass das Besprühungswasser nicht in Berührung mit dem Wärmetauscher kommt“, erläutert Günter Sareyko, Leiter Vertrieb Reisner Cooling Solutions GmbH. So trennt Reisner den zweiten Schritt, die Übertragung der Prozesswärme, räumlich vom ersten. „Die Wärme wird nahezu vollständig über die Luft abgeführt und Miele hat somit eine zuverlässige und kostengünstige Kühllösung, so Sareyko weiter.
ERSPARNIS
Insgesamt bietet die neue Anlage eine Rückkühlleistung von bis zu 500 kW und sorgt bei bis zu 35 Grad Celsius Außentemperatur zuverlässig für die gewünschte Prozesstemperatur.
Auch in Sachen Wartung hat technotrans mitgedacht. Eine leichte Austauschbarkeit der PADs, die je nach Einsatz bereits drei bis fünf Jahre Standzeit ermöglichen, war ebenso wichtig wie ein minimierter Wasserverbrauch und der Einsatz langlebiger Materialien.
ENERGIEERSPARNIS
So das Motto von technotrans. Das ausfallsichere Doppelpumpensystem mit einem Volumenstrom von bis zu 87 m³/h ist ebenso drehzahlgeregelt wie die 14 Ventilatoren mit EC-Motoren. Auch die Befeuchtung selbst ist mehrstufig. Der verbaute Rücklauffilter arbeitet komplett drucklos und lässt sich im laufenden Betrieb wechseln. Somit reduziert technotrans die benötigte Energie in jedem Prozessschritt auf ein Minimum.
Noch kann Wibe die Kosten- und Zeitersparnis nicht exakt beziffern, ist aber nach den ersten Erfahrungen sehr positiv gestimmt. „Die frühen Erkenntnisse zeigen, dass der Energieverbrauch deutlich gesunken ist. Die Anlage läuft sehr stabil und es ist uns gelungen, vollständig auf den Einsatz von Chemie zu verzichten.“
ZUSÄTZLICHE FILTERLÖSUNG
Den hohen Anspruch von Miele belegt auch die Entscheidung für eine zusätzliche Filterlösung und eine chemiefreie Wasserbehandlung. Bereits nach kurzer Einsatzzeit zeigte sich durch die Wasserbehandlung mit der Vollstromfiltration im Rücklauf eine stetig steigende Wasserqualität. Die Anlage löst Kalk- und oder Korrosionsverbindungen mittels niederfrequenter elektromagnetischer Wechselfelder. Anschließend lassen sich diese entsprechend aus dem Wasser filtern.
„Miele steht eben für Qualität. Daher sind wir sehr zufrieden, dass wir mit unserer Kühlkompetenz ein Stück weit zu diesem Image beitragen können“, resümiert Günter Sareyko.
Fabian Heuel
Division Manager Sales
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